Wer Schmerzen beim Sex erlebt, vermeidet klarerweise den Auslöser: Liebe machen! Und das ist richtig schade, denn der Wunsch nach Sex besteht ja weiterhin. Was viele nicht wissen: Vor allem junge Frauen sind von dem Problem betroffen, schämen sich dafür nicht “zu funktionieren” und vermeiden es, sich professionelle Hilfe zu holen.
Was sollte man allerdings tun, wenn Vaginismus (Scheidenkrämpfe) oder Dyspareunie (Irritationen oder starke Schmerzen während der Penetration) Sex unmöglich machen?
Wie die LeserInnen meines Blogs bereits wissen, ist Punkt Nummer 1 immer darüber zu sprechen! Und zwar nicht mit Ihrer Friseurin, sondern mit multidisziplinären BehandlerInnen. Dazu zählen GynäkologInnen genauso wie OsteopathInnen oder PsychologInnen. Eine exakte Diagnose ist meist ein wenig tricky, da ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren üblich ist. Somit versucht man an vielen Hebeln anzusetzen, um der Patientin die Kontrolle über ihre Sexualität wiederzugeben.
Es kann frustrierend sein, keine organische Ursache zu finden, es ist aber ein guter Hinweis darauf, dass man sich mit seiner Seele befassen sollte. Was liegt hinter dem Schmerz? Vielleicht ist er stressbedingt. Oder es liegt an der Ungeschicklichkeit des Partners. Oder traumatische Erlebnisse führen dazu, dass man Sex nicht mehr genießen kann. Oder, oder, oder.
Übrigens: Nur 30 bis 50 % der Frauen suchen sich für die Erforschung der Ursache professionelle Unterstützung. Die meisten erhoffen sich sogar von einem Arzt oder einer Ärztin auf ihr Problem angesprochen zu werden.
Dabei gibt es Lösungsprogramme für diese unangenehme Erfahrung. Beispielsweise kann Ihnen ein/e SexualtherapeutIn einen Stufenplan erstellen. Hier können Sie sich übrigens ein Kennenlerngespräch bei mir vereinbaren. Andere Patientinnen haben Erfolge mit einer Entspannungstherapie oder mit mechanischer Desensibilisierungen.
Mein Fazit zu Schmerzen beim Sex: Niemand muss mit Schmerzen beim Sex leben. Man kann lernen die Kontrolle zu übernehmen und zur Expertin des eigenen Körpers werden. Es braucht nur ein wenig Mut, sich passenden Therapeuten anzuvertrauen und sich dem Vermeidungsverhalten zu stellen.