Die häufigsten Probleme mit Sex während der Schwangerschaft und ihre Lösungsansätze.
“Wir sind schwanger!”, ist ein simpler Satz, er löst bei Paaren allerdings die größten Gefühle aus: Da ist Freude, Stolz, Aufregung! Diese Aufregung wächst, genau wie der Baby-Bauch, der langsam aber sicher mehr und mehr Platz im Alltag einnimmt. Und mit der Aufregung kommen auch langsam die ersten Zweifel auf. Ob man das auch alles so hinkriegt? Und wie werden wir als Paar nach der Geburt zueinander stehen? Die meisten Paare stellen sich diese und andere Fragen im Laufe des Elternwerdens. Und immerhin hat man 9 Monate Zeit, sich den Kopf zu zerbrechen und sich neu zu organisieren.
Gleich vorweg möchte ich vor allem meinen LeserInnen den Leidensdruck nehmen. Es ist vollkommen normal, dass sich Ihr Lustempfinden in -, während – und nach der Schwangerschaft verändert. Das liegt an den vielen Hormonen, an den körperlichen Veränderungen aber auch an der großen Umstellung! Immerhin werden Sie Eltern! Und das ist ohne Zweifel Aufregung pur.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Veränderungen auf Sie als Paar während der Schwangerschaft zukommen können. Außerdem mache ich Ihnen Mut die Probleme anzugehen, um weiterhin eine stabile Liebesbeziehung zu führen. Sollten Sie auf der Suche nach einer psychologischen Paarberatung oder einer Einzelsitzung sein, können Sie mich auch direkt hier kontaktieren.
Freude, Sorgen, Sex: Das beschäftigt Paare während einer Schwangerschaft.
Zu den Sorgen, die sich werdende Eltern rund um den Alltag mit Baby machen, kommen auch die einer Liebesbeziehung. Schließlich ist man ja immer noch ein sexuelles Wesen als werdende Mutter und werdender Vater. Doch viele Paare haben mit dem Thema Sex in der Schwangerschaft so ihre Probleme. Die Sorgen und Ängste drehen sich in erster Linie um die Gesundheit des Säuglings. Es kommt aber auch vor, dass Schmerzen beim Geschlechtsverkehr ausgelöst werden oder man sich einfach gerade nicht attraktiv fühlt. Außerdem macht vielen Paaren auch das Finden der passenden Stellung während der Schwangerschaft Probleme. Hinzu kommt der Druck, den Partner oder die Partnerin sexuell befriedigen zu müssen. Es entsteht ein kleiner Teufelskreis, denn Druck empfindet wohl niemand als besonders erregend.
Wie man seine Sexualität in der Schwangerschaft lebt, ist eine höchst individuelle Angelegenheit, die von vielen Faktoren abhängig ist. Positive Faktoren können eine stärkere Verbundenheit, eine Vertiefung der Beziehung, mehr Lust auf Sex und ein weiblicheres Erscheinungsbild sein.
Genauso kann es aber auch passieren, dass die negativen schwangerschaftsbedingten Faktoren überwiegen und Übelkeit, Gewichtszunahme oder Sodbrennen die Lust auf Sex (verständlicherweise) im Keim ersticken. Vielleicht schmerzen die Brüste, vielleicht passiert aber auch etwas auf seelischer Ebene und die Beziehung zum Partner wird verkrampft und durch die Schwangerschaft negativ beeinflusst.
Eltern werden – Liebespaar bleiben: Die Lösung für Paarprobleme während der Schwangerschaft.
Das Zusammenspiel von fehlender Information zu Sex während der Schwangerschaft, der großen Umstellung, der Sorgen und vielleicht das ein oder andere Kommunikationsproblem mit dem oder der Partnerin führt also zu einer verzwickten Situation als Liebespaar. Und da kommt man tatsächlich mit professioneller Hilfe am besten heraus. Denn (Spoiler!) natürlich gibt es Methoden mit den veränderten Bedürfnissen in dieser Ausnahmesituation umzugehen! Schließlich verschwindet der Wunsch nach Nähe zum Partner oder zur Partnerin vermutlich nicht, er ist nur ein wenig anders.
Wie Sie eine Schwangerschaft und Ihre zugehörige Partnerschaft erleben, ist von Person zu Person unterschiedlich. Ängste, Sorgen und Unsicherheiten sind allerdings normal. Dafür braucht man sich also nicht schämen. Man darf sich auch über die richtigen Stellungen informieren und bei ÄrztInnen nachfragen, wenn es körperliche Veränderungen während des Geschlechtsverkehrs gibt, wenn Schmerzen auftreten, sich Ihr Vaginalsekret verändert oder sogar Krämpfe auftreten. Sogar über Lustlosigkeit können Sie mit medizinischem Personal sprechen, wenn es Sie belastet.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hören das sicherlich nicht zum ersten Mal und werden aus ihrem professionellen Netzwerk, die richtigen ExpertInnen (z. B.: eine sexualpsychologische Praxis, Hebammen, etc.) für Ihr Anliegen empfehlen können.
Sind Sie neugierig geworden auf den Ablauf einer Sexualtherapie? Dann schauen Sie sich doch mal dieses Video an.